Blumen und Tomaten

Blumen und Tomaten

PUPPENTHEATER - EINE TOTALITARISMUS-ÜBUNG DER BERLINER (KULTUR-) POLITIK?

Nachtrag 13.Febr 24: Kürzlich meldete sich 3sat zu woken Linken, die letztlich verhindern, was sie eigentlich wollen (Man kann Linken m.E. gern mit "Demokraten" ersetzen) und das gibts keineswegs nur an Universitäten. https://www.3sat.de/kultur/kulturzeit/susanne-schroeter-ueber-wokeness-und-cancel-culture-an-universitaeten-100.html 

 

(14.1.24)    Ich habe vor einiger Zeit die Berliner Kulturpolitik aufgefordert zu:

1. Realisierung von 3 profess. Puppenspiel-Ensemble-Inszenierungen (die es in Berlin seit 25 Jahren nur höchst selten gibt, kaschiert durch solche mit unbezahlten Studenten - in einer Stadt mit 3 Opernhäusern und dort permanent teuren Neuinszenierungen der fast durchweg immer gleichen alten Werke) j 
2. die Anmietung des Ladens neben der Schaubude für zusätzl. Spielstätte und Probebühne (die SCHAUBUDE hat für alle nur 1 unabhängige Spielstätte)
3. Die Installation einer kompetenten Leitung der SCHAUBUDE, die statt penetrant-einseitiger "Innovation" im Lieschen-Müller-Geschmack ALLE wesentlichen künstlerischen Puppenspiel-Tendenzen einbezieht.

Für letzteres gab es spätestens 2023 einen krassen Anlaß:

2021 hatte die UNESCO den "Kasper als Spielprinzip" auf die nationale Liste des nichtmateriellen Kulturerbes gesetzt, zum entspr. internat. Symposium (Kaspergipfel) hattte ich mein "Kasparett - Deutschland ein Kaspermärchen" aufgefrischt, das 1979 ein radikales Zeichen im "sowjetisierten" DDR-Puppenspiel gesetzt und Puppentheatergeschichte geschrieben hatte. Auch beim Symposium war es ein großer Erfolg 2) , das Manuskript wird veröffentlicht. Es dann aber auch in der Schaubude zu spielen, die ich einst als "Haus der Berliner Puppenspieler" mit initiiert hatte, lehnte diese ohne Begründung ab.
Den ganzen Vorgang beschrieb ich sachlich-kritisch und schickte es der Schaubude, so wie ich ihr ab und zu meine Theaterkritiken geschickt hatte. Die Schaubude verbreitete darauf unter ihren Mitarbeitern ein langes Pamphlet, in dem ich als grundsätzlich "unverschämt" und "unsachlich" diffamiert werde. Es folgt "Keine Sau interessiert sich für Sie" und "daß Ihr Verhalten so unmöglich ist, daß sich niemand mit Ihnen beschäftigen möchte". 2)

Meinerseits dazu:
1. Ich habe mehrfach das Fehlen von Ensemble-Eigenproduktionen kritisiert, also das, was in jedem anderen Theatergenre selbstverständlich ist. Meine völlig sachlichen (Puppen-) Theaterkritiken sind in den Fachblättern DaT und PMO bzw. meinem Web-Journal "Waschinskys Generalanzeiger" zu lesen, Beispiel https://generalanzeiger-waschinsky.de/index.php/blumen-und-tomaten/512-hero-tibo-geberts-puppen-premiere-in-der-schaubude 
Was ist hier "unsachlich"?

2. Zum fraglichen Zeitpunkt bin ich 72 Jahre alt und deshalb nur noch wenig tätig, spiele aber u.a. "Kasparett" beim wichtigsten sächsischen Puppentheaterfestival in Hohnstein, zuvor bei der o.g. Kasper-Ehrung der UNESCO. Derzeit arbeite ich für das Jüdische Museum Berlin den "jiddischen" Nachlaß des Hackeschen Hof-Theaters auf (1903 - 2006). Natürlich macht man sich mit Kritik nicht nur Freunde.
3. Erinnert diese demagogische Unterstellung meiner angeblichen sozialen Unverträglichkeit an das, was die Nazis über die Juden verbreiteten. 3)

 

Daß der Kulturausschuß Berlin all das übergeht und weiterhin den Schaubuden-Leiter Tim Sandweg für akzeptabel hält (eine ausführliche Darstellung weiterer krasser Schaubuden-Vorfälle habe ich vorgelegt) , sehe ich als Anzeichen zunehmender Rechtslastigkeit: Puppenspieler stehen auf keiner Liste zu schützender Arten (Juden, Roma, Schwule, Fremde usw.), sie gehören zwar seit Jahrhunderten zu Deutschland, aber nur als Theater der Unterprivilegierten.  Das Genre Puppentheater soll in Berlin (anders als in Halle, Magdeburg oder Erfurt) weiter zum Billig-Kindertheater reduziert werden. Dafür gibt es als Feigenblatt eine Fassade mit einseitiger (Pseudo-) Avantgarde aus Hintertupfing oder Vorderindien   Wesentliches aus Berlin oder anderswo fehlt. SCHAUBUDE als eine Art Billig-Volksbühne in allzuoft drittklassiger Qualität. Jüngeres Puppenspiel gibts inzwischen wieder - gerne von Opportunisten. 

Die Berliner/deutsche Puppenspielszene hält zu allem still. Angst vor Restriktionen oder weiterem Abbau? (Natürlich gibt es auch händereibende Zustimmung zur o.g. Verleumdung - des Konkurrenten Waschinsky). 2018 wurde das zweitgrößter Berliner Puppentheater auf beispiellos infame Weise zu einem weiteren Tanzbühnchen gemacht - vom Kulturausschuß durchgewinkt - und nach Corona schlossen drei kleinere Berliner Puppentheater. Die AfD will Ungenehme deportieren? Der Kulturausschuß signalisiert dem Berliner Puppenspiel seit langem: Kann weg4)

 

 

1) Ich stehe dafür als Regisseur / Puppenspieler nicht mehr zur Verfügung, ich bin jetzt Rentner 

2) UNIMA-Fachblatt DaT: "... trotz Alter von Stück und Spieler überhaupt nicht verstaubt...beeindruckend in ihrer handwerklichen Präzision und Aussagekraft..."

3) Die lange, im ordinären Ton ("Keine Sau...") gehaltene Mail an alle Schaubuden-Mitarbeiter kam vom Account der Ticket-Mitarbeiterin, die mich gar nicht kennt, aber darin "Täterwissen" offenbart; die Herkunft vom schon öfter psychopathisch aufgefallenen Schaubuden-Chef Tim Sandweg ist offensichtlich. Die Mitarbeiterin hat sich zwischen auch - wenn auch reichlich formell - entschuldigt.

 4) Den ausführlichen Text zu dieser Angelegenheit maile ich gerne zu

5) Berlins Puppenspiel hat starke Züge einer Parallelgesellschaft, ähnlich der der Muslime, ebenso erzeugt durch eine verantwortungslose Politik, die darin reaktionäre, anti-emanzipatorische Kräfte fördert.