Fanny und Alexander
nach Ingmar Bergmans Film von 1982, Regie Nis Søgaard
Schaubude Berlin
Das Nachspielen von Filmen im Theater ist Dauermode – vielleicht weil Publikum wie Macher vorher relativ sicher sein können, was kommt. Auf jeden Fall zieht es Publikum an, die dritte Vorstellung nach der Premiere war recht gut besucht, natürlich Corona-correct ausgedünnt.
Mir fehlt dann meistens die neue Sicht auf den Stoff.
In der Theaterfamilie von „Fanny und Alexander“, einem der schönsten Filme von Ingmar Bergman, spielt man auch mit Papiertheater und Laterna Magica – und so war nachvollziehbar, mit diesen Mitteln noch einmal erzählen zu wollen, wie Fantasie und Sinnenfreude durch protestantisch-trockenen Fanatismus bedroht wird.
Wurden die nun benutzten „armen“ Theatermittel dem gerecht?
Auf der Bühne der immer wieder mit beachtlichem Puppenspiel hervorgetretene Pierre Schäfer, eher frei von übertriebenem Innovationsdrang und die junge Puppenspielerin Karoline Hoffmann. Dazu die Schauspielerin Iduna Hegen, vor 40 Jahren kurzzeitig begabte und erfolgreich-bewunderte Puppenspielerin während der DDR-Erneuerung dieses Genres.
Das Geschehen wird meist erzählt, manchmal gibt es kleine Schauspielszenen und gelegentlich sehr einfache Schattenprojektionen von ein paar filigranen Papierobjekten von Alessandro Maggioni, die Laterna Magica früherer Zeiten andeutend. Alles wird nur sehr sparsam animiert, ebenso ein paar kleine Papiertheaterpuppen.
Das Schaubuden-Publikum klatschte lange.
(Eine ausführlichere Fassung der Rezension maile ich gerne zu)