DEUTSCHES NATIONALTHEATER FRITZENHAGEN eröffnet die Herbstsaison in Garten & Haus!
Breestprom. 4, Friedrichshagen - bitte anmelden, nur wenige Plätze (derzeit gelten die üblichen Bedingungen) Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Noch einmal am 2. Okt. 16 Uhr - Film im Haus, Konzert im Garten bzw. Haus :
SIEGFRIED & die Mongolische Pferdekopfgeige
Germanisch-italienisch-mongolisches Kino & Konzert mit Veronika Otto & Peter Waschinsky
Das Siegfried-Szenarium war zunächst von Burkhart Seidemann und Volkmar Otte für das Pantomime-Ensemble des Deutschen Theaters geschrieben worden, durfte dort aber nur gesäubert und in "entgermanisierter", Form aufgeführt werden: "Die fremde Haut".
Ich wollte es dann bei der DEFA umsetzen, wo ich 1981 - 85 vier Puppenspielfilme - von Märchen bis Brecht - gemacht hatte; die waren ästhetisch umstritten, der Brecht-Film auch politisch. Er brachte mein Aus bei der DEFA (2018 hat die DEFA-Nachfolge DIAF ihn digital restauriert).
SIEGFRIED machte ich dann 1986 als Amateurspektakel in der Petersberg-Kirche bei Halle und erst im Sommer '89 drehte ich den Siegfried-Film ohne DEFA mit allereinfachsten Mitteln, Akteuren und Puppen und nur eigenem Geld auf 16-mm-Film (viel teurer als Video, liebe Kinder) in Friedrichshagen. Kamera: Frank Löhmer.
Im Film wird die bekannte Geschichte etwas anders erzählt, bleibt aber sagenhaft ohne allzu direkte Zeitbezüge. Siegfrieds Wandlung ist sicher zeitlos.
Bewußt als Stummfilm gedreht - für die Vertonung hätte auch das Geld nicht gereicht - war von vornherein Livemusik vorgesehen. Auf der Leinwand agieren neben vielen Freiwilligen Promis wie Jazzerin Pascal von Wroblewsky oder spätere Stars Uwe Karpa und die heutige Kultband Corvus Corax.
Live spielt diesmal Veronika Otto auf Cello und Pferdekopfgeige und gibt im ersten Teil des Abends ein Konzert mit alten rustikalen Liedern, die sie in italienischen Dörfern gesammelt hat. Deren Archaik paßt bestens zum Instrument aus Fernost - ohne daß diffuses Multikulti draus wird - und zum germanischen Drachentöter.
Der Film hatte ausgerechnet am 10. November '89 Premiere. Trotzdem kamen Zuschauer. Es war dann der letzte größere unabhängige Film der DDR vor Mauerfall. Was die Friedrichshagener relativ wenig interessiert, es haben vielleicht zu wenige als Komparsen mitgespielt. Gab ja keinen Gage.
Der ungenehmigte Filmdreh mit Wasserwerk und illegal abgesperrtem Bahnhof als neogotischer Ritterburg war übrigens erstaunlich störungsfrei verlaufen. Vielleicht auch, weil einer der Puppenspielprofis bei der "Firma" war. Einmal kam die Polizei, von wachsamen Bürgern gerufen, war aber schnell zu beruhigen.
WIEDERHOLUNG Sa. 2. Okt. 2021 16 Uhr
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